11 Januar 2016

Das Objekt von Caconde

Zeit: 17. Mai 1968 
Ort: Caconde, São Paulo, Brasilien.

Als der 28jährige Caetano Sergio dos Santos nach seiner Nachtschicht nach Hause kommt, findet er rechtsseitig nahe der Hintertür seines Hauses auf dem Boden liegend einen metallischen Zylinder.

Familie dos Santos
Dr. Walter Buhler, ein brasilianischer Ufologe, schrieb über diesen Fall in der Fachzeitschrift "Flying Saucer Review" (FSR), Ausgabe Vol 15, # 4, July/August 1969. Er war persönlich vor Ort und der folgende Bericht basiert auf den Aussagen der Beteiligten. 

Der o.g. Zylinder ist ca. 17 cm hoch und 15 cm breit. Als der Finder, Caetano Sergio des Santos versucht, ihn aufzuheben bemerkt er, dass der Zylinder recht schwer zu sein scheint und es notwendig ist, dafür beide Hände zu benutzen.

Dort wo der Zylinder gelegen hatte, war der Boden ca. 1/2 cm eingedrückt. Offenbar hörte niemand, wie dieses Objekt eventuell heruntergefallen war und Familie dos Santos schloss daraus, dass es sich vielleicht um ein Objekt handeln könnte, welches gestohlen und dort abgelegt wurde, um den Verdacht auf sie zu lenken oder noch schlimmer, es könnte sich um eine terroristische Bombe handeln, denn in den Zeitungen von São Paulo wurde zu dieser Zeit häufiger von solcherlei Fällen berichtet.

Caetano Sergio dos Santos untersuchte das Objekt ca. eineinhalb Stunden.


das Objekt: 

- die Oberfläche hatte eine gleichmäßig matt-gräuliche Farbe

- später schien die Oberfläche unter dem elektrischen Licht innerhalb des Hauses hell zu strahlen

- die beiden flachen Seiten des Zylinders waren mit einem transparenten Material bedeckt, 
  welches so eng und dicht mit dem Metall verbunden war, dass keine Verbindungsstelle 
  erkennbar war, und er fand keine Stelle, an der man z.b. einen Schraubendreher 
  ansetzen oder einführen konnte, so sehr er sich auch bemühte.

- die Oberfläche des Zylinders war so hart, dass es für ihn unmöglich war, sie zu zerkratzen

- unter der transparenten Abdeckung an beiden Enden befand sich ein Ziffernblatt oder
  eine Art Skala, sowie ein Zeiger der anscheinend auf 5 Ziffern (1-5) deutete. Jedoch
  befand sich auf einem etwas größeren (Um)Kreis, passend zu den konventionellen
  "arabischen" Ziffern, 5 weitere Symbole, die dem Empfinden von Caetano Sergio dos Santos
  dermaßen kompliziert gestaltet waren, dass es ihm unmöglich erschien, sie zu
  reproduzieren.

- Die arabischen Ziffern und die fünf unbekannten Symbole waren in einer Art Flachrelief 
  eingeprägt und zwischen den Ziffern und Symbolen befand sich eine Art Rille.

- Die Zeiger (Anmerkung A. Stounding: es waren wohl mehr als einer, vermutlich sind zwei 
  an jeder Seite gemeint) an jeder der beiden Skalen schienen aus dem gleichen Material zu
  bestehen, wie der Zylinder selbst, hatten jedoch verschiedene Farben, einer schwarz, der 
  andere rot.

- Die Zeiger zeigten jeweils an beiden Seiten auf die "0" oder das "O" und bei der anderen 
  Skala auf das Symbol, welches mit der "0" oder dem"O" korrespondierte, jeder Zeiger 
  hatte außerdem einen kleinen "Ball" oder eine Art Kugel an der Spitze.

Später, nachdem Caetano Sergio dos Santos das Objekt untersucht hatte, ging er hinaus, um in der Sonne zu sitzen und eine Orange zu essen. In diesem Moment bemerkte er, dass ein Flugzeug über ihm hinwegflog und er schaute nach, ob sich einer der Zeiger an dem Objekt bewegte. Doch es tat sich nichts.
Er beschloss das Objekt gewaltsam auf den Boden zu werfen. Mit aller Kraft tat er dies, doch es gab keine Reaktion, die Zeiger rührten sich nicht.

Er und seine Familie hielten sich damit zurück, den seltsamen Fund in der Nachbarschaft herumzuzeigen, aber er wollte, dass seine direkten Nachbarn nebenan das unbekannte Objekt sehen.

Die Stelle an der das Objekt zuletzt gelegen hatte.
Er verbot seinen beiden Kindern, das Objekt zu berühren und stellte es zunächst oben auf eine Trennwand an der Dusche im Badezimmer, zwischen eine kleine Öllampe und zwei Stücken Seife.

Zu dieser Zeit erwartete seine Frau sehr bald ein Kind und daher kehrte er gewöhnlich mehrfach während der Nacht von der Arbeit heim, um nachzuschauen, wie es ihr ging.
In der ersten Nacht, nachdem er den Zylinder gefunden hatte kehrte er gegen 00:30 Uhr zurück und als er dabei an dem Objekt vorbeikam, bemerkte er das oben erwähnte seltsame "Glühen" des Objektes unter dem elektrischen Licht im Haus.

Zurück bei der Arbeit, erzählte er seinen Arbeitskollegen vom dem Objekt in seinem Haus.
Wieder zurück, um seine Frau gegen 01:07 Uhr zu sehen, erfuhr er auf dem Weg dorthin von einigen Nachbarn, dass sie seine Frau um Hilfe rufen gehört hätten. Caetano Sergio dos Santos lief daraufhin los, um schneller zuhause zu sein doch als er an seinem Haus ankam, war dort alles in Aufruhr.

Seine Frau und seine Kinder standen aufgelöst und weinend draußen im Hinterhof, nur mit ihren Nachthemden bekleidet. Wie es schien, wurde Frau dos Santos um 01:00 Uhr herum von einem lauten brummendem Geräusch geweckt, welche von dem Platz kam, wo Caetano Sergio dos Santos das Objekt im Badezimmer abgelegt hatte.

Das Haus der Familie dos Santos.
Auch ein blaues Licht und eine "schreckliche" Hitze schien von dort zu kommen, die sich schnell im ganzen Haus auszubreiten schien. Daher hatte sich Frau dos Santos dazu entschieden, den Strom abzuschalten, doch hatte dies keinen Effekt auf das leuchtende, akustische und hitzeentwickelnde Phänomen, welches immer weiter an Intensität zuzunehmen schien und so rannte sie gemeinsam mit ihren Kindern aus dem Haus. Einen Moment später erklang ein Geräusch wie ein Donnerschlag vom Dach ihre Hauses und es regnete Dachpfannen und andere Stücke vom Dach um sie herum. Dann war es still und Caetano Sergio dos Santos erschien ein paar Minuten später am Haus.
Als sie das Haus wieder betraten, war alles wieder zur Normalität zurückgekehrt, nur der seltsame Zylinder war verschwunden und über dem Platz, wo er gelegen hatte, klaffte ein Loch in der Decke und dem Dach.

Dem Bericht in der FSR nach, machte sich Caetano Sergio dos Santos daraufhin auf den Weg in eine Bar, um sich moralische Unterstützung zu besorgen, sich das Geschehe von der Seele zu reden. In der Bar waren einige seiner Freunde versammelt. Auf dem Weg dorthin begegnete er Benedito Oloveira dos Santos, einem Angestellten der Stadtverwaltung, dem er seine Erlebnisse ebenfalls schilderte.

Zwei Mitglieder einer Untersuchungsgruppe aus São Paulo, geleitet durch Flávio Pereira, ebenfalls ein brasilianischer Ufologe, besuchten nach den Ereignissen umgehend den Ort des vermeintlichen Geschehens in Caconde.

Sie ermittelten unter anderem, dass in der betreffenden Nacht eine Temperatur von 9 Grad Celsius vorherrschte und es Frost gab. Sie sammelten außerdem einige der Trümmer des beschädigten Daches ein und führten eine Messung der radioaktiven Strahlung durch, eine Messung auf einem Holztisch, eine andere auf der Mauer in der Dusche, auf der das fragliche Objekt gelegen haben soll.

Die Messung auf der o.g. Mauer war etwas höher, als die andere, doch es sollte erwähnt sein, dass in der Gegend, in der Nähe von Caconde (Poços de Caldas, Agua do prata) einige radioaktive Quellen gibt, und es könnte sein, dass lokal hergestellte Baustoffe, wie Ziegel usw. entsprechend radioaktive Bestandteile enthalten, die ebenfalls hohe Messwerte aufweisen würden.

Dr. Buhler nach, wäre es besser gewesen, wenn die Messungen sich nicht nur auf die o.g. Orte beschränkt hätten, sondern auch auf andere Stellen im Haus ausgeweitet hätten werden sollen. Die genauen Messdaten sind soweit unbekannt.
(Wie aus anderen UFO Fällen bekannt, ist die restliche Radioaktivität oft zeitlich sehr beschränkt und lässt innerhalb von Stunden rapide nach.)

Dr. Buhler hatte ebenfalls die Gelegenheit Benedito Oloveira dos Santos, den Angestellten der Stadtverwaltung zu treffen, mit dem Caetano Sergio dos Santos wie oben beschrieben ein Gespräch über die angeblichen Vorkommnise hatte zu treffen. Laut dem Bericht Dr. Buhlers, beschreibt er ihn als einen sehr zuvorkommenden, intelligenten und gut informierten Menschen und hoffte, dass es zukünftig zu weiterer Zusammenarbeit kommen könnte. Was daraus geworden ist, kann ich leider nicht feststellen.

Dieser Bericht stammt, wie o.g. aus der "Flying Saucer Review" (FSR) Vol. 15, # 4, Juli / August 1969. Weitere Quellen sind mir nicht bekannt und leider auch keine weiteren Details zu diesem Fall. Gibt es weitere Fotos? Wie sehen die Untersuchungsergebnisse der Dachfragmente im Detail aus? Viele Dinge sind unklar. So wie im vorgenannten Artikel geschildert, stellt dies die originalste Version eines Berichts des Sachverhaltes dar.

Aufgegriffen wurde dieser Fall ebenfalls von Illobrand von Ludwiger in seinem Buch "Ergebnisse aus 40 Jahren UFO-Forschung". Schaut man genauer hin, nimmt er es mit den Schilderungen nicht so genau, denn er spricht hier davon, dass Frau dos Santos mit den Kindern an dem besagten Tag um 01:07 Uhr das Haus verlässt und Caetano Sergio dos Santos dann ins Bad geht und "sah, dass von dem brummenden, unbekannten Objekt helles blaues Licht und große Hitze ausging." Dem Originalartikel nach jedoch, sah er das Objekt gar nicht mehr, nachdem er zu dem Zeitpunkt am Haus eintraf. Das Leuchten wurde bereits vorher von ihm bemerkt und die Hitze wurde nicht von ihm, sondern dem Rest seiner Familie beschrieben.
Diese Schilderungen von v. Ludwiger suggerieren einen anderen Verlauf der Ereignisse, nämlich, dass Caetano Sergio dos Santos Augenzeuge war, als das unbekannte Objekt durch das Dach verschwand.

Ob dies so von v. Ludwiger beabsichtigt war oder auf Unachtsamkeit beruht, lässt sich nicht sagen. Eventuell hatte er anderes Quellenmaterial zur Verfügung.

Fazit:
Obwohl es sich nicht um ein klassisches UFO handelt und offenbar niemand ein fliegendes Objekt beobachtet hatte, bietet dieser Sachverhalt dennoch einige Interessante Anhaltspunkte mit Parallelen zu typischen Phänomenen, die im Zusammenhang mit UFO-Ereignissen stehen und einen hohen Grad an Anomalität oder Fremdartigkeit aufweisen. Den Zeugen nach, muss das Objekt durch das Dach des Hauses verschwunden sein, ein Objekt mit unerklärtem Design und merkwürdigen Eigenschaften, welches unbekannter Herkunft war und dessen Verbleib ebenfalls ungeklärt ist. Greifbare Beweise stehen nicht zur Verfügung. Über die Glaubwürdigkeit der Zeugen ist wenig bekannt und begrenzt sich auf die o.g. Quelle.
Der Sachverhalt ist letztendlich ungewöhnlich und erstaunlich genug, um hier Erwähnung zu finden und bleibt nach vorliegender Faktenlage für mich ungeklärt.

Quellen:

(1) - www.paranormalis.com (Bild)
(2) - Artikel in der "Flying Saucer Review" Vol 15, # 4, July/August 1969, Seite 18 + 19 (Link zum Artikel)
(3) - "Ergebnisse aus 40 Jahren UFO-Forschung", Illobrand von Ludwiger, KOPP, 2015, Seite 172

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